In eigener Sache: Weiterarbeit nach Auflösung des Fördervereins (ab 2006)
     
  Der ausdrücklich als "Förderverein für die historische Aufarbeitung der Geschichte des Lagers Rollwald" gegründete Verein existiert seit 2006 nicht mehr.
Als Nachfolger verwaltet seitdem der

Verein für Multinationale Verständigung Rodgau e.V. (munaVeRo) den Nachlass des Fördervereins.

Thema: Ausstellung:
Thema: Rodgauer Geschichtspfade:
Thema: Gestaltung der Gedenkstätte
Thema: Organisation der Gedenkfeiern
Thema: Buchverkauf:

Auflösung des Fördervereins:
Wie der Vorsitzende, Landrat a.D. Josef Lach, betont hatte, war mit der Veröffentlichung der Forschungsergebnisse im Buch von Fr. Dr. Heidi Fogel der satzungsgemäße Vereinszweck des Fördervereins erfüllt.

Einer Empfehlung des Vorstandes folgend beschloss die außerordentliche Mitgliederversammlung am 5. Dezember 2005 einstimmig die Auflösung des Vereins und bestimmte - ebenfalls einstimmig - Josef Lach, Roland Bonaventura und Rainer Bergert zu Liquidatoren.
Die Löschung im Vereinsregister und beim Finanzamt erfolgte zu Beginn des Jahres 2006.

Weiterarbeit durch munaVeRo:
munaVeRo hat es im Rahmen seiner Aktivitäten gegen Rassismus und Vergessen übernommen, das Gedenken an das Lager Rollwald aufrecht zu erhalten und das fortzuführen, was der Förderverein während der Zeit seines Bestehens neben der historischen Aufarbeitung mit übernommen hatte, wie die Organisation der jährlichen Gedenkfeiern. Die verbliebenen Bar- und Sachmittel des Fördervereins wurden gemäß der Satzung an die Stadt Rodgau übergeben, welche sie zweckgebunden (zum Wahren des Gedenkens und zur Durchführung der jährlichen Gedenkfeiern) an munaVeRo weitergegeben hat.
Eine Vereinbarung darüber zwischen den Liquidatoren des Rollwaldvereins, der Stadt Rodgau und munaVeRo wurde im April 2006 unterzeichnet.

Einige ehemalige Mitglieder des Fördervereins und seines Beirats haben sich dankenswerter Weise bereitgefunden, den Verein munaVeRo bei seinen - das Lager Rollwald betreffenden - Aktivitäten tatkräftig und mit ihrem Wissen um das Thema zu unterstützen.

Zu Fragen hinsichtlich Lager Rollwald, für Informationen und/oder Buchbestellungen wenden Sie sich bitte an  den munaVeRo-Vorsitzenden:

Dr. Rudolf Ostermann, Wiesbadener Straße 83
63110 Rodgau/Nieder-Roden
E-Mail: rostermann (at) munavero.de

oder an die Sprecherin der Rollwald-AG
Elske Ostermann-Knopp
E-Mail: elske.ostermann (at) munavero.de

bzw. an die
E-Mail: lagerrollwald (at) munavero.de


Inzwischen ist einiges Wasser die Rodau hinunter gelaufen.

Die Ausstellung zum Lager
, noch vom Förderverein in Auftrag gegeben, haben wir in Rodgau und mehreren Kommunen des Kreises Offenbach selbst gezeigt, oder für eine Präsentation dorthin ausgeliehen. So war sie im kreishaus in Dietzenbach, in Rodgau und in Rödermark zu sehen.
Die ursprünglichen Ausstellungstafeln existieren noch, sind aber für eine häufige Ausleihe wegen des empfindlichen Materials nicht geeignet. Nachdem wir sie bereits zu Anfang um einige "handbeklebte" Tafeln erweitert hatten, wurde die Ausstellung 2013 für den Tag des offenen Denkmals dankenswerter Weise vom Design-Büro Stolz elektronisch überarbeitet und um 3 Tafeln mit weiterem historischen Bildmaterial, Berichten über die Aufarbeitung und Präsentation der Geschichte sowie über Zeitzeugenbesuche im passenden Layout ergänzt.
Für die Präsentation am Tag des Offenen Denkmals hat die Stadt Rodgau diese neuen Seiten großfomatig auf Papier ausgedruckt. Eine Herstellung von für den Verleih geeigneten Tafeln oder haltbaren Folien steht noch aus.
Vom 13. – 23. November 2006 hatten wir - munaVeRo gemeinsam mit der Unterstützergruppe aus ehemaligen Mitgliedern des Fördervereins - die (alte) Ausstellung zum Lager erstmals am Ort des Geschehens (in Rollwald) gezeigt.
Das sollte vor allem zur sachlichen Information der Anwohner Rollwalds dienen, war aber auch für Menschen aus der Umgebung gedacht. Damit verbunden hatten wir ein Veranstaltungsangebot für Information und Diskussion an Schulklassen.

Wir freuen uns sehr, dabei beide Ziele erreicht zu haben, denn es waren während dieser Zeit insgesamt ca. 240 Menschen, darunter 4 Schülergruppen (jeweils ca. 25 Jugendliche) in der Ausstellung und auch viele Einwohner des Ortsteils Rollwald haben sie besucht und angeschaut.

Vom 11. September bis 6. Oktober 2006 wurde die Ausstellung - erstmals durch munaVeRo organisiert - im Foyer des Kreishauses in Dietzenbach gezeigt.
Dort hat sie am 29. Septenber 2006 auch einer der wenigen zu diesem Zeitpunkt noch lebenden Lagerinsassen besucht.
Er war 1943 im Alter von 20 Jahren in das Lager gekommen und bei seinem Besuch 84 Jahre alt.
Einen bericht über diesen Besuch haben wir in die Neufassung der Ausstellung aus 2013 integriert.



Rodgauer Geschichtspfade: Nach Erarbeitung in 2009 haben wir bereits 2010 im Rahmen einer Kennzeichnung der geschichtsträchtigen Orte in der Stadt Rodgau eine knapp gefasste Informationstafel zum Lager aufbereitet, die am Kindergarten in Rollwald (Straße: im Mühlfeldchen) aufgestellt wurde. Ein Faltplan mit den Stationen dieses Geschichtspfades zeigt, wo diese Orte zu finden sind und enthält Informationen zum Lager, die mit uns abgestimmt wurden.
Eine in 2013 herausgegebene Broschüre der Stadt mit ausführlicheren Informationen zu den Geschichtspfaden wurde leider ohne Abstimmung mit uns erstellt und gedruckt, bevor wir den Text zu Gesicht bekommen hatten.
Sie enthält Unrichtigkeiten bzw. unbewiesene Behauptungen über angebliche prominente Lagerinsassen. Frau Dr. Fogel konnte bei ihren Recherchen keinen Beleg für eine Anwesenheit des Tennisprofis Gottfried von Cramm im Lager finden und der SPD-Politiker Fritz Erler war definitiv kein Insasse des Lagers Rodgau II (Rollwald) sondern des Lagers Rodgau I, der Vollzugsanstalt in Dieburg.
Zusammen mit dem Lager Rodgau III (Eich) und einigen Außenlagern wurden diese Lager gemeinsam als "Gefangenenlager Rodgau" verwaltet.

Gestaltung der Gedenkstätte: Im März 2014 konnten wir ein lange gehegtes Vorhaben zu einem Teil verwirklichen und drei doppelseitig bedruckte Geschichtstafeln mit ausführlichen Informationen zum Lager produzieren lassen. Durch die Aufstellung haben wir erreicht, dass auch zufällige Besucher die Gedenkstätte als eine solche erfahren und sich über die Geschichte des Lagers vor Ort informieren können.
Besonders stolz sind wir, dass es gelungen ist, durch den engagierten Einsatz von Schülern und Lehrern der Claus-von-Stauffenberg-Schule sowie von ehrenamtlichen Lektoren neben der deutschen auch eine englische und französische Sprachfassung auf den Tafeln anzubieten. Gleichzeitig hatte das den gewünschten Effekt, die lokale Geschichte Jugendlichen nahe zu bringen.
Die Ausschilderung durch Wegweiser von der Straße her ist ein weiteres mittelfristiges Ziel und vielleicht schaffen wir es ja sogar noch irgendwann, die Gedenkstätte gestalterisch aufzuwerten und vom Parkplatz mit Containern und Fahzeugen optisch abzutrennen.


Organisation der Gedenkfeiern:
Seit 2006 hat munavero in jedem Jahr die Gedenkfeiern für die Opfer des Lagers organisiert. Es war und ist nicht immer einfach, "redewillige" Politiker und Pfarrer für dein Ansprachen zu finden, aber wir sind zuversichtlich, dass wir es auch weiterhin schaffen.
(folgendes Foto: Stolzenburg, 2013)
Gedenkfeier2013


Verkauf von Rollwaldbüchern:
Sämtliche zu Beginn vom Förderverein übernommenen Bücher haben wir inzwischen verkauft. Durch einen glücklichen Zufall konnten wir vor Schließung des Unternehmens, welches das Buch gedruckt hatte, noch einen Restposten an Büchern erwerben, die dort im Lager hinterblieben waren. So bleibt uns derzeit noch ein kleiner Vorrat.
Das war keine reichliche, aber verlässliche Einnahmequelle, die nun bald zu versiegen droht.
Auf der anderen Seite freuen wir uns über das zunehmende Interesse und haben in den letzten Jahren fast 200 Bücher verkaufen und an interessierte Menschen weitergeben können. Bald werden wir wohl Sponsoren für einen Nachdruck suchen müssen.